Über den Kampf gegen Hetze im Netz, Zivilcourage, ihre eigene Politisierung und das Interesse am jüdischen Wien spricht Staatssekretärin Muna Duzdar mit Marta S. Halpert.
WINA: In Ihrer Funktion als Staatssekretärin für Diversität und Digitalisierung haben Sie bereits mehrfach die Verrohung der Sprache sowie Hetze und Diskriminierung im Internet angesprochen. Sie sagten unter anderem: „Wir müssen die Lufthoheit über die digitalen Stammtische zurückgewinnen.“ Wie wollen Sie das realisieren?
Muna Duzdar: Mit der Verschärfung des Verhetzungsparagrafen im Jänner 2016 sind wir mit dem Gesetz auf einem guten Weg: Der Tatbestand der Verhetzung wurde ausgeweitet und der Strafrahmen erhöht. Jetzt gilt es, das auch in die Praxis umzusetzen und die Bevölkerung dafür zu sensibilisieren. Es soll niemand das Gefühl haben, dass er dem Hass im Netz ohnmächtig gegenübersteht, dass er das einfach so hinnehmen muss und nichts tun kann.