Porträtfotografie besteht aus Begegnungen. Eine meiner prägendsten ereignete sich mit David Rubinger, einem Wiener, der wie kaum ein anderer das Bild des Staates Israel von Anbeginn an entscheidend mit prägte. Seine Fotos sind Ikonen der Pressefotografie und kollektives visuelles Gut. Dementsprechend nervös war ich, als ich ihn in seinem Haus in Jerusalem traf.
„Ich kann den Holocaust nicht vergessen,
ich will ihn nicht vergeben,
aber ich will ihn nicht leben.“
David Rubinger
Wir hatten im Vorfeld einen Rahmen von etwa zwei Stunden ausgemacht. Aus zwei Stunden wurde ein gesamter Nachmittag und unter anderem dieses Foto, auf dem David mich fotografiert, als ich ihn porträtiere. Der Gegenschuss, den David in diesem Moment von mir machte, liegt in seinem Archiv.
