Tanzen, bis die letzte Blüte fällt

Für alles gibt es ein erstes Mal – aber auch ein letztes. Sänger Csaba Markovits erklärt, warum Tulpen die besten Blumen der Welt sind und man nicht immer alles verstehen muss.

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Csaba Markovits, gebürtiger Ungar, ist klassisch ausgebildeter Sänger, lebt in Wien und singt seit 16 Jahren an der Wiener Staatsoper als zweiter Bass. Bei den Salzburger Festspielen ist er in diesem Sommer in Aida, Die Lady Macbeth von Mzensk und Wozzeck zu sehen, ein Solokonzert spielt er am 10. November, 19 Uhr, im Budapester Konzertsaal Benczúr Ház.

Das letzte Mal ein „Rosenkavalier“ (oder zumindest jemand, der Blumen verschenkt) war ich …
Ich war vor Kurzem bei meiner liebsten Vermieterin in Salzburg, sie ist 90 Jahre alt. Ich habe ihr Rosen geschenkt. Rosen und Tulpen sind meine Lieblingsblumen, da Rosen, auch wenn sie verwelkt sind, in neuen, schönen Farben bestehen bleiben. Tulpen vollbringen einen „Todestanz“, indem sie bis zuletzt in der Vase weiterwachsen, sich beugen, für uns tanzen, bis die letzte Blüte abfällt.

Das letzte Mal Lampenfieber hatte ich …
Ich habe bei jedem wichtigen Auftritt Lampenfieber. Ich habe schon überlegt, Lampenfieber mit Hypnosetherapie behandeln zu lassen, da es sich oft negativ auf die Leistung auswirken kann.

Das letzte Mal etwas Neues gelernt habe ich …
Ich lerne permanent etwas Neues, dies beinhaltet mein Beruf. Zuletzt habe ich die Rolle des Zsupan (Zigeunerbaron) für eine Kinderaufführung gelernt.

Das letzte Mal etwas Neues entdeckt habe ich …
Ich forsche immer unendlich weiter. Die größte Herausforderung bin ich selbst. Ich habe für mich Yoga entdeckt, speziell Bikram-Yoga. Durch die Praxis und durch die Meditation habe ich gelernt, nicht immer alles verstehen zu wollen. Es hilft mir sehr, ausgeglichen zu sein.

Das letzte Mal gerührt war ich …
Kinder und ältere Menschen berühren mich am meisten. Ich singe besonders gerne für Kinder, wie vor Kurzem bei einem Konzert in der Wiener Urania. Kinder sind mit offenem Herzen und ohne Vorurteil präsent, verbunden mit dem Moment. Das Staunen und die Begeisterung von Kindern spiegeln sich in mir wieder in Form von tiefer Berührung.

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