Elisabeth Orth, das jüngste Ehrenmitglied des Burgtheaters, spricht über ihren langjährigen Kampf gegen Antisemitismus mit Marta S. Halpert.
wina: Sie gehören mit kurzen Unterbrechungen seit der Spielzeit 1969/70 dem Ensemble des Burgtheaters an. Ende Oktober sind Sie zum Ehrenmitglied ernannt worden. Was bedeutet diese Auszeichnung für Sie?
Elisabeth Orth: Es bedeutet ganz einfach die Ehre, so lange Mitglied sein zu dürfen. Mich hat es einfach sehr gefreut, und es freut mich noch. Es bedeutet eine doppelte Verantwortung – auch für das Haus, das heißt, man muss sich anständig benehmen. Vor allem dem Haus gegenüber, ich glaube, das habe ich zeitlebens gemacht, also da wird es keine große Änderung geben. Trotzdem freut es mich, diesen Ehrenring zu tragen. Während der Vorstellung bleibt er zuhause, aber dort sehe ich ihn jeden Tag, er verschwindet in keinem Schmuckkästchen.