Maria Haas arbeitet als Kunsttherapeutin mit Kreativität und hat diese Methode auch in ihrer Dissertation beforscht. WINA wollte wissen, für wen sich die Methode eignet und ob Talent eine Voraussetzung ist. Mit ihr sprach Alexia Weiss.
WINA: Kunsttherapeutin zu sein, ist nicht Ihr Erstberuf. Was war Ihre Motivation, sich in diese Richtung zu verändern?
Maria Haas: Meine große Leidenschaft seit Kindheit an ist die Musik, und als ich nach Wien gekommen bin, habe ich auch am Konservatorium Gitarre studiert. Ich habe ja im Zentralen Kinderheim gearbeitet, und da bat mich die damalige Leitung, den Kindern Musikunterricht zu geben. Die Kinder waren oft schwierig und wurden in den Musikschulen nicht genommen. Jedenfalls: Die Kinder kamen hoch motiviert und schwer begeistert und waren dann aber auch sehr schnell enttäuscht, weil sie in 14 Tagen nicht berühmt waren. Aber sie haben den Auftrag gehabt, zu mir zu kommen, und da habe ich ihnen Papier und Stifte hingelegt, und so haben sie ihren eigenen Ausdruck gefunden ohne viel zu üben. Dann haben wir über die Zeichnungen zu reden begonnen. Die Leitung des Kinderheimes meinte dann, ich solle doch eine Ausbildung dazu machen, und so hat alles angefangen.