Wenn Hanna Benjamin, Irma und Ines Pani beieinander sitzen und aus ihrem Leben erzählen, spürt man den starken Familienzusammenhalt. Während die Großmutter allerdings immer noch sehr in ihrer Heimat Georgien verhaftet ist, fühlt sich die Enkelin als Wienerin. Ein Drei-Generationen-Porträt. Von Alexia Weiss
Schwer sei er gewesen, der Anfang in Österreich, erinnert sich Hanna Benjamin. Und man habe auch nicht für immer bleiben wollen. Die Kinder wurden daher in die englische Schule geschickt. „Wir wollten wieder zurück nach Israel nach ein paar Jahren.“ Doch auch das ist nicht die ursprüngliche Heimat Benjamins. Sie wurde 1941 in Machatschkala in Dagestan geboren. Als sie sieben Jahre alt war, ging die Familie – die Eltern kamen aus Georgien – nach Kutaissi zurück. Georgisch konnte sie zu diesem Zeitpunkt gar nicht sprechen, nur Russisch. Das sollte sich ändern. Wenn man sie heute nach ihrer Herzenssprache fragt, dann antwortet sie: Georgisch.
Am Technikum wurde sie zur Krankenschwester ausgebildet, übte den Beruf aber nie aus. „Als ich 19 Jahre alt war, habe ich geheiratet.“ Inzwischen ist ihr Mann verstorben, aber wenn sie von ihm spricht, spürt man immer noch viel Wärme. „Ich habe einen sehr guten Mann gehabt. Er war Ingenieur und Direktor einer großen Textilfabrik. 5.000 Menschen haben dort gearbeitet.“ Sie lacht. „Er war ein sehr guter Mensch und ein guter Vater.“ Das Paar hat zwei Töchter – eine lebt heute in Frankfurt, die andere, Irma Pani, in Wien.