Selbst die erneute Infragestellung des Holocaust lässt den Westen nicht an seinem Kuschelkurs gegenüber dem iranischen Regime zweifeln. Von Stephan Grigat
Ali Khamenei, der oberste geistliche Führer des Iran, kann zufrieden sein. Egal, was sich das iranische Regime auch erlaubt – der Westen hütet sich, allzu lautstarke Kritik zu üben, um die Verhandlungspartner bei den Atomgesprächen, bei denen über alle Bedenken Israels schulterzuckend hinweggegangen wird, ja nicht zu verärgern. Selbst als Ali Khamenei Mitte März in einer Rede zum iranischen Neujahrsfest abermals die Schoa in Zweifel zog, war das im Westen kein Anlass, den fatalen Kuschelkurs gegenüber Teheran zu überdenken. Der oberste geistliche Führer ließ unter anderem auf Twitter verkünden, „man wisse nicht, ob es“ den Holocaust „gab oder nicht, und wenn ja, was geschah“.